Vorurteile

Kein Mensch ist frei von Vorurteilen. Vorgefertigte Meinungen über eine Sache, von der man wenig weiß, über einen Menschen, den man nicht kennt, übernommen von anderen, von Bekannten, aus Büchern, durch die Massenmedien...


Ich glaube, es ist sinnvoll, sich seine eigenen Vorurteile und Erwartungen zu vergegenwärtigen. So will ich meine Erlebnisse einordnen. Was ich hier schreibe ist eventuell überspitzt, ja provokativ.
Das ist bewusst, ich will lernen und eine eigene Meinung bilden können.

Also, die Vorurteile, die mir gerade einfallen:

"Indien ist laut, schmutzig und überbevölkert. Ein armes Land im wirtschaftlichen Aufschwung, ein Aufschwung mit Licht und Schatten. In Indien wird nur scharf gegessen und jeder Inder liebt Bollywoodfilme. Im Verkehr werden die zurückhaltenden Inder zu respektlosen, hupenden Egomanen. Trotzdem gelingt es keinem Inder, jemals eine Verabredung auch nur annähernd zum richtigen Zeitpunkt einzuhalten. 
Inder verhalten sich stets seltsam. Anstatt zu nicken wackeln die Inder mit ihrem Kopf. Wenn sie "ja" sagen, meinen sie in Wirklichkeit "Nein" oder "ich weiß nicht". Außerdem bewerfen sie sich gerne mit Farbbeuteln (wobei, das machen europäische Jugendliche inzwischen auch gerne) und verehren Kühe und 100ärmige Elefantengötter.
Mahatma Gandhi, Slumdog Millionaire und das Dschungelbuch. Taj Mahal, Tandoori Chicken und Turbane. 
Indien - ein Land mit vielen Menschen, die immer mehr werden, ein Land mit Geschichte und Zukunft. "

Ich kenne nur einen kleinen Teil von Indien. Deshalb kann ich diese Vorurteile natürlich nicht einzeln unter die Lupe nehmen.

Vorurteile sind immer Klischees, sind immer starke Vereinfachungen und Verzerrungen. Die meisten der Bilder, die Menschen aus Deutschland einfallen, wenn sie an Indien denken, haben einen wahren Kern.

Aber sie bilden nicht die Wahrheit ab.